Eine weitere Erfahrung und Begegnung, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Zwei nette ältere Pärchen haben mich zu einem Umtrunk eingeladen, dem ich gerne gefolgt bin. Das mich diese Begegnung in meinem inneren Prozess stark beeinflussen wird, war mir natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.
Wir haben uns nett unterhalten und ich durfte einen kleinen Einblick in das Leben der Menschen bekommen. Da ist mir etwas sehr klar geworden, über mich, meine unbewusste Einstellung und mein daraus resultierendes Verhalten.
Für mich waren sie „normale“ Campingurlauber, nichts besonderes, zumindest wollte ich nicht so „normal“ leben. Mir hat das Gefühl, mit einem Oldtimer-WoMo zu fahren, ein Gefühl des Besonderen gegeben.
Doch das war nur das Äußere, der Schein, das Innere ist von außen auf den ersten Blick nicht gleich sichtbar.
Eine der Frauen (leider weiß ich den Namen nicht mehr) erzählte, dass sie bis vor Corona jahrzehntelang Tanzunterricht gegeben hat und eine leidenschaftliche Tänzerin ist und auch im Urlaub schon die ein oder andere Gelegenheit genutzt hat, spontan bei Tanztreffen mitzutanzen. Ich war total fasziniert, da ich selbst lange getanzt haben und gerne mehr daraus gemacht hätte. Für mich war diese Art, ihr Leidenschaft auszuleben, etwas ganz Besonderes.
Mir wurde in diesen Moment klar, dass ich diese Menschen auf ihr Äußeres und auch nur das, was ich in diesen Moment gesehen habe, reduziert habe. Dabei haben sie schon ein Dreiviertel Leben hinter sich, mit all seinen Höhen und Tiefen und haben ihr Leidenschaft ausgelebt.
Und ich hatte mein Gefühl auf meiner Reise etwas Besonders zu sein ins Außen, auf mein Oldtimer-WoMo, gelegt.
Mir war das bist zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht bewusst. Meinen Glaubenssatz, nichts Besonderes zu sein, habe ich durch äußere Sachen überdeckt und das Gefühl der Besonderheit darüber definiert und mich dadurch vom Außen abhängig gemacht. Ich war nicht frei!
Mir wurde klar - und das war eine tiefe innere Erfahrung (nicht nur über meinen Verstand)- dass das Äußere gar nichts aussagt. Ich weiß nicht wie normal oder nicht normal jeder einzelne Mensch ist, dem ich in meinem Leben begegne, aber jeder ist hier und versucht nach besten Wissen und Gewissen sein Leben zu leben, bewusst oder unbewusst.
Das hat mich sehr demütig werden lassen und eine neue Tür in meinem Inneren geöffnet. Jedem Menschen, dem ich jetzt begegne und mag er mir noch so unsympathisch sein, zolle ich innerlich Respekt und habe Demut vor seinem Leben, denn nur aufgrund dieses einen Moments, will ich keinen Menschen mehr bewerten. Das gelingt mir nicht immer, aber seit dieser Erfahrung immer besser und gibt mir ein wärmendes Gefühl.
Diese innere Tür hat mich befreit, meine Energie nicht weiter in Äußerlichkeiten zu lenken, die meinen Selbstwert definieren, sondern in alles, was mich unterstützt, meinen inneren Wert, meine Lebensfreude zum Ausdruck bringt, damit ich mich leben kann.
Dieses Bewusstsein hat mich von einer schweren Last befreit, von der tiefen Angst entdeckt zu werden, dass das angeblich Besondere im Außen, nur meine eigentliche innere Unsicherheit verdecken soll.
Ich fahre weiterhin mein Oldtimer-WoMo, aber mit einer anderen Einstellung und ohne die Abhängigkeit - ich genieße jeden Moment, damit zu fahren.
Jeder von uns ist etwas Besonderes, wenn wir endlich den Mut haben uns zu leben. Ich darf immer mehr erfahren, wenn ich das lebe, was ich von Herzen leben möchte, dann möchte ich niemand anders sein, denn dann bin ich einzigartig.
Ich freue mich auf deine Einzigartigkeit, wenn wir uns begegnen.
BAYOGA - Bettina Achtsamkeitsyoga
Social Media
Glück ist, wenn du bereit bist, der zu sein, der du bist